IBA 27

Generativer Städtebau

Vorgeschlagen wird ein generatives Planungssystem, das auf Basis von anpassbaren städtebaulichen Modulen und Regeln in einem definierten Kontext sowohl das Stadtplanungsamt als auch Bewohner und Investoren in die Lage versetzt ihre Interessen zu formulieren und in den städtebaulichen Entwurfsprozess einzubringen und diesen dabei aktiv mitzugestalten.

Grundlage für das generative System sind drei Elemente:

Grundbau

Der Grundbau formuliert den Kontext der städtebaulichen Anlage mit allen verbindlichen Strukturvorgaben, die die zukünftige Bebauung maßlich und strukturell fassen.
Er gliedert sich in die Teilaspekte:
Übergeordnete Erschließung und Grünzonen, bestehende Raumkanten, Maßsystem, Baufelder und Adressierung.

Planungsleitfaden

Der Planungsleitfaden erfasst im Gegensatz zum Grundbau die weicheren Interessen und Ziele der Beteiligten. Inhalte des Planungsleitfadens sind Angaben zur Geschossigkeit und der Bebauungsdichte, die Definition des Grünflächenanteils innerhalb der Baufelder, die Förderung
der Integration der Bestandsgebäude, die Definition der Nutzungsverteilung und die Förderung ökologischer Aspekte. Der Planungsleitfaden wird in einem demokratischen Prozess entwickelt und über die Zeit ständig weiterentwickelt.
Grundbau und Planungsleitfaden bilden den strukturellen Rahmen für das dritte Element des Entwurfes, die Planungsbausteine.

Planungsbausteine

Planungsbausteine bezeichnen standardisierte städtebauliche Module aus den Bereichen Raum, Nutzung, Ökologie und Mobilität. Wie auch der Planungsleitfaden werden die Module partizipatorisch entwickelt und in Katalogen zusammengefasst.
Im städtebaulichen Entwurfsprozess werden die Module auf Basis des abgestimmten Regelwerkes verortet. Die Baufelder werden dabei anhand einer Vergabematrix an die zukünftigen Nutzer unter Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Aspekten nach einem Bonussystem vergeben.
Durch die Standardisierung wird der Entwurfsprozess zu einem Konfigurationsprozess. Er kann einfach durch Softwarewerkzeuge unterstützt werden. Neben der Bürgerbeteiligung ist damit auch eine Variantenbildung mit Visualisierung und Darstellung des Einflusses auf Kosten, Ökologie und Zufriedenheit schnell möglich.
Über die Modularisierung und das gemeinsam formulierte Regelwerk werden komplexe städtebauliche in ihren Wirkzusammenhängen für alle anschaulich.
Ziel ist die Schaffung einer hohen Akzeptanz sowie die Wahrung einer möglichst hohen Anpassbarkeit an zukünftige Entwicklungen und Bedarfe.

Standort

Zeitraum